So planen Sie die Immoblilienfinanzierung

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Immobilienkauf oder Immobilienbau:
Finanzierung auf ein solides Fundament stellen

Die Zeiten für den Erwerb oder Bau einer Immobilie sind gut. Grund dafür ist die Eurokrise, die Zinsen für Baukredite auf ein rekordverdächtiges Minimum senken lässt. Der Traum vom eigenen Heim rückt da schnell in greifbare Nähe. Wer seine Finanzierung jedoch auf solide Füße stellen möchte, sollte nüchtern kalkulieren.

Denn die falsche Immobilienfinanzierung kann viel Geld kosten und sogar das Eigenheim gefährden. Niedrige Zinsen und Immobilienpreise und oftmals auch falsche Versprechungen verleiten zum Hausbau. Bequeme Finanzierungsmodelle mit niedrigen Raten werden dabei leider oftmals schön gerechnet. Gerade deshalb ist beim Bau der eigenen vier Wände extreme Vorsicht geboten. Zum Nulltarif gibt es den Traum der eigenen Immobilie nicht – Risiken warten an jeder Hausecke.

Foto: djd/Bauherren-Schutzbund

Gute Planung und Koordination ist ein Muss

Vor dem Immobilienbau oder -erwerb muss zunächst der finanzielle Rahmen abgesteckt werden. Ohne Eigenkapital geht gar nichts, deshalb sollten im Vorfeld die entstehenden Kosten ermittelt und realistisch kalkuliert werden, wie viel Geld man selbst aufbringen kann und wie viel Geld durch einen Kredit benötigt wird. Das erfordert eine gute Planung und Kalkulation. Denn ungeplante Kosten reißen Bauherren oftmals ein tiefes Loch in die eigene Kasse. Wer selbst baut, sollte sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass maximal 10 Prozent der Gesamtfinanzierungssumme durch Eigenleistungen ausgeglichen werden können. Zudem sollte ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent aufgebracht werden können. Angebote, die unter diesem Prozentsatz liegen, sind unseriös und nicht realistisch.

Professionell beraten lassen

Unwissenheit führt häufig zu ungünstigen Finanzierungen. Dabei sind viele Fehler bei der Immobilienfinanzierung leicht zu vermeiden. Damit der Traum vom eigenen Heim nicht frühzeitig durch finanzielle Engpässe gefährdet wird, empfiehlt es sich daher, sich frühzeitig Rat von unabhängigen Bauherrenberatungen zu holen. Fachmännischer Rat zur Planung, Budgetierung und Koordination schützt den Verbrauer vor Vertragsproblemen und Qualitätsmängeln.

Vorsicht bei Festpreisen

Mit besonderer Vorsicht sollte bei Festpreisen gewaltet werden. In vielen Festpreisangeboten sind nämlich längst nicht alle Leistungen enthalten, die für den Bau benötigt werden. So fehlen beispielsweise häufig die Kosten für die Erschließung des Baugrundstücks, also das Einrichten der Baustelle sowie von Baustrom und Hausanschlüssen. Dazu kommen Steuern, Gebühren und die finanzielle Doppelbelastung während der Bauzeit: Die Miete für die alte Wohnung muss bezahlt werden; gleichzeitig fallen schon Zinsen für den Baukredit an.

Staatliche Fördermöglichkeiten

Wer eine Immobilie kauft oder baut, sollte auch versuchen, staatliche Förderungen zu nutzen. Die KfW beispielsweise bietet besonders zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Bauherren, die klimaschonend bauen, sanieren oder modernisieren. Doch auch hier sollte man sich im Vorfeld gut informieren, ob man die strikten Auflagen auch tatsächlich erfüllen kann.