Dichtheitsprüfung ist immer noch ein Thema

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Hausbesitzer müssen Abwasserleitungen auf Dichtheit überprüfen

Vieles am Eigenheim kann man ohne Probleme kontrollieren und Mängel auf den ersten Blick erkennen – lediglich Abwasserleitungen sieht man Schäden meist nicht an, weswegen diese oft unerkannt bleiben. Genau das kann mitunter gefährliche Folgen nach sich ziehen, weswegen in der Norm DIN 1986 Teil 30 gesetzlich vorgeschrieben wird, dass Hauseigentümer ihre Abwasserleitungen regelmäßig überprüfen lassen müssen. Andernfalls besteht nämlich die Gefahr, dass Abwässer durch undichte Leitungen ins Erdreich oder Grundwasser gelangen und dieses verunreinigen.

Dichtheitsprüfung nicht einheitlich geregelt

Uwe Türpe ist Abwasser- und Entsorgungsexperte und Inhaber des gleichnamigen Kanal-Fachbetriebs. Er weiß, dass Hauseigentümer bezüglich der gesetzlichen Regelungen häufig von Unsicherheiten geplagt werden: „Da sich die Ausführungsbestimmungen von Bundesland zu Bundesland, teils sogar bei benachbarten Kommunen voneinander  unterscheiden, sollten sich Verbraucher stets vor Ort bei ihrer Verwaltung über die aktuell gültigen Vorgaben informieren, bevor sie voreilig aktiv werden.“ In der Regel sind es vor allem ältere Rohrleitungen, die von Schäden betroffen sind. Um diese aufzuspüren, bedient man sich bei der Inspektion heutzutage standardmäßig einer ferngesteuerten Kamera. Holt man sich ein Angebot für eine Dichtheitsprüfung ein, sollte man darauf achten, dass der Service eine Untersuchung via Kamera beinhaltet. Vorsicht ist angesagt, wenn Anbieter verstärkt auf einen Abschluss drängen oder besonders günstig sind. Auf der sicheren Seite ist man hingegen, wenn man folgende Punkte beachtet: Lassen Sie sich die Eignung des Fachmanns mit einem Nachweis, zum Beispiel einem Zertifikat, belegen. Der Fachmann sollte Ihnen die Prüfung eingehend und genau erläutern und bei einer Prüfung mit ferngesteuerter Kamera nicht viel mehr als 250 Euro verlangen. Nach Beendigung der Prüfung sollte der Fachmann Ihnen einen Inspektionsbericht und die Kameraaufnahmen als DVD aushändigen, denn nur diese gelten bei Behörden als Nachweis für Ihre Dichtheitsprüfung.
Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen: Die Überprüfung per ferngesteuerter Kamera bringt eventuelle Schäden an Abwasserleitungen ans Tageslicht. Foto: djd/Kanal-Türpe GmbH & Co. KG

Check vor dem Hauskauf

Auch wenn man beabsichtigt ein Haus zu erwerben, sollte man vor Vertragsunterzeichnung an die unterirdischen Abwasserleitungen denken. Andernfalls kann es, wie Uwe Türpe erläutert, teuer werden: „Wenn erst nach Abschluss des Verkaufs Schäden festgestellt werden, bleibt womöglich der Käufer allein auf dem Sanierungsaufwand sitzen.“ Besteht man vorher jedoch auf einen Inspektionsbericht, hat man ein wichtiges Dokument und einen entsprechenden Nachweis in der Hand.